Die verschiedenen Anästhesiemethoden

Allgemeinanästhesie (Vollnarkose)

Narkose leitet sich aus dem altgriechischen Wort narkos ab, was Schlaf bedeutet. Narkose bezeichnet also einen Zustand des tiefen Schlafs, bei dem durch bestimmte Wirkstoffe sowohl das Bewusstsein und Schmerzempfinden komplett ausgeschaltet ist. Die dafür erforderlichen Medikamente werden über einen Venenzugang an Hand oder Arm verabreicht, bei Kindern kommt unter bestimmten Voraussetzungen auch die Einleitung mit inhalativen Anästhetika über Maske in Betracht.

Da unter Vollnarkose definitionsgemäß die Schutzreflexe erloschen sind (Husten, Schlucken) und andererseits die Eigenatmung reduziert oder gar komplet unterdrückt ist (siehe unten), müssen die Atemwege des Patienten gesichert und die Eigenatmung unterstützt werden (assistierte oder kontrollierte Beatmung). Die Atemwegssicherung erfolgt entweder über einen Beatmungsschlauch, der in die Luftröhre eingeführt wird (Endotrachealtubus) oder über eine sog. Kehlkopf- oder Larynxmaske, die tief im Rachen oberhalb des Kehlkopfes zu liegen kommt. 

Beide Instrumente zur Atemwegssicherung werden erst nach dem Einschlafen des Patienten vorsichtig eingeführt und vor dem Aufwachen wieder entfernt, der Patient bekommt also nichts davon mit. Die Aufrechterhaltung der Narkose erfolgt entweder weiterhin intravenös oder inhalativ (sog. Narkosegas). Nach einer Narkose kommt der Patient in einen Aufwachbereich, in dem er bis zur vollkommenen Stabilisierung der sog. Vitalfunktionen verbleibt. Hierbei wird er wie während der Narkose engmaschig überwacht.

Analgosedierung oder Dämmerschlaf

Ein Zustand des Schlafes, in dem das Bewusstsein durch intravenöse Medikamente weitgehend ausgeschaltet ist und Schmerzen durch die Gabe von intravenösen Schmerzmitteln genommen werden. Im Gegensatz zur Narkose sind bei einer Analgosedierung die Schutzreflexe erhalten, wobei die Grenze zwischen Analgosedierung und Narkose fliessend ist, abhängig von Patientenzustand und Medikamentendosierung. Daher eignet sich dieses Verfahren besonders zur Stressreduktion bei Eingriffen unter Lokal- oder Regionalanästhesie, ausserhalb des Kopf-/Halsbereiches.

Regionalanästhesie

Zustand der isolierten Ausschaltung des Schmerzempfindens eines bestimmten Körperteiles. Während die isolierte Betäubung kleiner Körperbezirke, z. B. Finger, häufig durch den Operateur ohne Mitwirkung eines Anästhesie-Teams durchgeführt wird, werden bei der Regionalanästhesie durch Einspritzung des Lokalanästhetikums im Rückenmarksbereich (sog. Spinalanästhesie oder auch Epiduralanästhesie) oder an den großen Nervengeflechten von Arm und Bein (sog. Plexus) große Körperareale örtlich betäubt. Da hierbei auch generalisierte Reaktionen des Patienten, wie z. B. Blutdruckabfall und Atemstörungen auftreten können, unterliegt die Durchführung und Überwachung dieser regionalanästhesiologischen Verfahren dem Facharzt für Anästhesie. Da bei der Regional- und Lokalanästhesie das Bewusstsein des Patienten primär nicht ausgeschaltet ist, gibt es für den Patienten zusätzlich die Möglichkeit, durch Beruhigungsmedikamente während des Eingriffs zu schlafen (siehe Analgosedierung).

Kinderanästhesie

Ein Schwerpunkt unserer Praxistätigkeit ist die Anästhesie bei Kindern, speziell im Bereich der Kinderzahnheilkunde, aber auch bei der anästhesiologischen Versorgung in den von uns betreuten chirurgischen Praxen.

Zuletzt aktualisiert am 04.07.2020 von sigwart, joachim.

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